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Reiseberichte

Reisebericht St. Petersburg zum Jahreswechsel 17/18

3/4/2018

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Von unserer ersten Reise nach Leningrad 1974 sind mir magische Bilder, überraschende Eindrücke sowie auch außergewöhnliche und verrückte Begegnungen in Erinnerung geblieben. Dreiundvierzig Jahre später wollte ich überprüfen, ob vor allem die magischen Bilder immer noch zutreffend sind oder ob die Welle der Globalisierung oder vielleicht sogar das heutige Regime Russlands alles überrollt hat. Um die Antwort gleich vorweg zu nehmen, die Stadt und auch die Menschen haben nichts von ihrer Außergewöhnlichkeit verloren, sondern - so mein gefühlsmäßiger Eindruck - sogar noch hinzugewonnen. Aber nun im Einzelnen.

Ohne allzu lange auf die Hinreise einzugehen, sollte doch die Modernität sowie auch die Großzügigkeit der beiden Flughäfen, die wir benutzt haben - Moskau und St. Petersburg - hervorgehoben werden, die den Flughafen Schönefeld und alles, was sich darum herumrankt, noch provinzieller aussehen lassen. Die Fahrt zum Hotel, in der Innenstadt gelegen, lief problemlos. Bei den kleinen Schwierigkeiten, die richtige Straße unseres Hotels zu finden, halfen uns junge Leute, die zwar kaum Englisch sprachen, dafür aber sehr gut mit ihrem Smartphone uns den Weg dorthin aufzeigen konnten. Es stellte sich heraus, dass die Lage des Hotels - in der Uliza Dostojewskaja - ausgesprochen günstig war. Einerseits waren wir in einem ganz normalen Wohnviertel, andererseits jedoch auch gleich sehr schnell auf dem so wichtigen Newskij Prospekt, von dem aus man zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten gelangt.

Der erste Tag begann mit einem sehr üppigen Frühstück, Eier, Würstchen, Käse, Konfitüre, Joghurt … alles, was das Herz begehrt. Obendrein frühstückten wir jeden Tag mit Voltaire. Die Hotelleitung hatte offensichtlich ein Faible für Philosophie; so befanden sich in dem Restaurant auch noch die Büsten von Platon, Kant etc., zudem noch jede Menge Bücher - leider nur in russischer Sprache, aber immerhin.
Vorbei an der Wechselstube, in der wir erst mal noch ordentlich Rubel eintauschten, fanden wir unseren Weg zum Newskij Prospekt. Das Wetter war zwar nicht schön, eher verhangen, aber es regnete kaum. Der leichte Nebel tauchte die Stadt in eine etwas melancholische Atmosphäre, die ihr aber dennoch gut zu Gesicht stand. Mir fielen gleich die vielen Cafés auf, die alle sehr einladend und gemütlich aussahen, und mich sofort an die schönen alten Cafés in Berlin erinnerten. Interessant waren auch die großen Toreinfahrten, die den Blick auf die Innenhöfe freigaben. Auch hier sind Restaurants, kleine Theater oder Kinos untergebracht. In die 1848 erbaute Passage “Passasch“, die den eleganten Passagen in Paris keineswegs nachstand, mussten wir natürlich eintreten. Hier war es nicht nur warm, sondern die vielen eleganten Geschäfte sowie die kleinen Stände in der Mitte der Passage waren ziemlich verführerisch. Zu unserer Überraschung fanden wir in einer der Boutiquen auch Mode aus Berlin. Die Verkäuferin freute sich, als wir ihr erklären konnten, dass wir von dort kommen. Ein kleines Mitbringsel wurde noch gekauft, und dann ging es weiter auf der berühmten Straße in Richtung Eremitage. Der Weg führte uns jedoch über kleinere Kanäle, einer dieser Kanäle war sogar etwas zugefroren, was uns daran erinnerte, dass wir ja doch erheblich weiter im Osten waren. Hier hatten wir den Blick auf eine “goldbekuppelte“ Kathedrale, die wahrscheinlich in der Ferne schöner aussah als von nahem. An diesem Morgen herrschte insgesamt noch nicht so touristischer Trubel, so dass wir die Ausblicke auf die Gebäude in Ruhe genießen konnten. Neben dem Institut Français gab es eine weitere auffällige Boutique mit russisch inspirierter Mode. Der Wunsch nach ein bisschen Wärme führte uns in den Laden hinein. Der eine und andere Rock oder Pullover - Wolle mit Spitze - war schon recht geschmackvoll, wurde dann aber nicht gekauft, weil wir ja noch nicht wussten, wie viel Geld wir für die anderen Dinge benötigten.
Endlich erreichten wir den überdimensionalen Platz vor dem Winterpalais. Die wenigen Menschen darauf nahmen gegenüber dem Weihnachtsbaum und der Alexandersäule Spielzeuggröße an. Von unserem ersten Besuch des Winterpalais war mir gar nicht mehr in Erinnerung, welche Ausmaße das Schloss hatte; erst nach der Durchquerung eines inneren Hofes erreichten wir die Eingangshalle.
Der Besucherandrang hielt sich sehr in Grenzen; wir hätten ohne weiteres die Eintrittskarten auch vor Ort lösen können und nicht im Internet. Tant pis! Macht nichts! Es war von vornherein klar, dass es unmöglich war, die gesamte Ausstellung zu besichtigen, also wählten wir die Abteilungen - Sibirische Antiquitäten“, “Zentral-Asien“ und “Kaukasus“ aus. Wie beim Zugang zum Schlaraffenland mussten wir uns erst durch die ägyptische und die griechisch-römische Abteilung quälen, um zu den ausgewählten Objekten zu gelangen. Dann aber wurden wir reichlich “belohnt“ von den Kunst- und Alltagsdingen, die teilweise schon um 1000 v.Chr. gefertigt wurden. Es wurden uns auch die Verbindungen zu China klar. Auf jeden Fall hatten wir hier viel Muße und freien “Auslauf“, weil nur sehr wenige Besucher diese Säle aufsuchten.
Zwischendurch mussten wir uns natürlich ein bisschen stärken. Ein sehr schön ausgestattetes Café mit kleinen Obsttörtchen und Cremekuchen schlesischer Art lockte uns an. Erst nach einer guten halben Stunde haben wir dann unsere Besichtigung wieder aufgenommen. Interessant war für uns auch, dass etliche der Ausstellungsobjekte ursprünglich in Berlin zu sehen waren, aber nach dem Ende des 2.Weltkrieges hierher verbracht wurden. Insgesamt waren wir sehr von dem gut erhaltenen bzw. restaurierten Zustand des Palais beeindruckt. Es heißt ja, dass Putin als Petersburger sehr viel Geld in seine Heimatstadt investiert hätte. Hier zumindest konnte man das gut nachvollziehen. Nach ca. dreieinhalb Stunden war unsere Konzentration und physische Kondition erschöpft. Glücklich mit den vielen Eindrücken machten wir uns auf den Heimweg, jedoch nicht ohne vorher noch etwas essen zu gehen. Hier fanden wir am Newskij Prospekt ein nach außen unscheinbar wirkendes Restaurant, daß sich jedoch als sehr großzügig und gemütlich entpuppte und mit einem breiten Angebot an Speisen aufwartete. Wir entschieden uns für Sushi - nach Petersburger Art - wie sich später herausstellte. Aber es war genau das Richtige und zudem noch sehr lecker. Es wurde extra ein Kellner mit Englischkenntnissen für uns herbeigerufen. Die Gäste zählten nicht zu den ärmsten, aber auch nicht zu den Superreichen. Eigentlich so Menschen, die man auch bei uns auf der Kantstraße trifft. Nach einem Foto vom festlich beleuchteten Newskij Prospekt ging es - geistig und kulinarisch gestärkt - mit der Metro zurück zum Hotel.
Damit war unser erster Tag aber noch nicht beendet. Nach einer etwas längeren Ausruhphase haben wir uns wieder auf den Weg gemacht Richtung Haupt- bahnhof. Zunächst ging es den sehr belebten Ligowskij Prospekt entlang, vorbei an vielen Läden, Restaurants und Einkaufszentren bis hin zum Moskauer Hauptbahnhof, an einem riesigen Platz gelegen. Die äußere Fassade war eingehüllt, so dass wir nur an den vielen Menschen mit ihren Koffern erkennen konnten, dass wir uns dem Bahnhof nähern. Die große Eingangshalle war zugleich Wartesaal mit vielen Sitz- und Einkaufsgelegenheiten für die Reisenden. Um zu dem Bereich der Bahnsteige zu gelangen, mussten wir erst die elektronischen Sicherheitskontrollen passieren. Mindestens alle zwei Stunden gibt es eine Verbindung nach Moskau, aber natürlich geht es auch zu weit im Osten gelegenen Städten, z.B. Irkutsk. Ein Nachtzug nach Moskau stand schon bereit, viele junge Leute machten wir unter den Reisenden aus, wahrscheinlich Studenten, die zum Neuen Jahr bzw. zu Weihnachten nach Hause fuhren. Gerade als wir den Bahnsteig verlassen wollten, lief auf dem daneben liegenden Gleis ein Zug ein - man konnte meinen ein ICE -, der nun gerade aus Moskau kam. Nach einem Moment der Überraschung erinnerten wir uns daran, dass es ja ein “joint venture“ zwischen Siemens und der russischen Staatsbahn gegeben hat (und auch noch weiterhin - trotz Sanktionen - geben wird).
Auf dem Rückweg wurde zumindest ich von dem großen Einkaufszentrum “Galeria“ magisch angezogen. Ursprünglich sollte dieses Gebäude mal der neue Bahnhof für die Schnellbahnverbindungen sein, was jedoch nie realisiert wurde, nun ist daraus ein Einkaufszentrum entstanden, das z.B. der Mall of Berlin - in positiver wie in negativer Hinsicht - keineswegs nachsteht. Interessant waren für uns vor allem die Läden, in denen Mode für die russische Frau angeboten wurde. Alles durchaus elegant, aber doch ein bisschen auffälliger, viel Pailletten oder Rüschen. Nachdem wir alles so durchwandert hatten, verspürten wir doch ein bisschen Abendhunger. In der obersten Etage fanden wir ein nettes italienisches Restaurant - ein Tomatensüppchen für Reinhard und einen kleinen Salat für Simone. Auch hier wurden wir wieder liebevoll in Englisch umsorgt. Das Wetter auf dem Nachhauseweg war zwar nicht so angenehm, aber die Wärme in den Räumen heizte einen jeweils so auf, dass man die Kälte kaum verspüren konnte.  

Am zweiten Tag versuchten wir ein etwas weniger laufintensives Programm zu entwerfen. Von einer zentralen Stelle auf dem Newskij Prospekt starteten wir zu einer etwas zweistündigen Stadtrundfahrt, die uns einen Gesamteindruck der Innenstadt bot. Der Bus war keineswegs von Touristen überfüllt, und so konnten wir im Oberdeck auf den vordersten Plätzen sitzen und uns freuen wie die Kinder. Es war uns schon klar, dass nur reiche Petersburger in den Häusern bzw. kleinen Palästen am Newskij Prospekt wohnen konnten; in der heutigen Zeit sind es wahrscheinlich Büros von Firmen bzw. Anwaltskanzleien oder eben kleine und größere Hotels. Dennoch vermittelt die großzügige und prunkvolle Architektur, unterbrochen von Kathedralen und schön angelegten Plätzen und kleinen Parks, eine unglaubliche Harmonie. Es ist kaum vorstellbar, wie die Petersburger unter der deutschen Blockade im Zweiten Weltkrieg gelitten haben müssen, aber eines ist der Stadt erspart geblieben - die Zerstörung durch deutsche Bombardements. So konnte die Stadt nach und nach erneut erstrahlen.
Wir hätten zwar an verschiedenen Stellen aussteigen können, um die eine und andere Kathedrale oder auch den Panzerkreuzer ”Aurora“ zu besichtigen, aber wir wollten den Gesamtblick auf die Stadt nicht zerstören und so blieben wir die ganzen zwei Stunden einfach im Bus.
Nach der zweistündigen Fahrt waren wir wieder etwas gestärkt für neue Abenteuer. Das fanden wir in dem sehr weit verzweigten zweistöckigen Kaufhaus Gostinyj Dwor, im Jahre 1785 als großer Handelshof fertiggestellt. Im unteren Bereich reihte sich Schmuckladen an Schmuckladen. Die Juwelierskunst, die wir hier vorfanden, war wirklich außergewöhnlich und übertraf in Geschmack und Stil bei weitem die Schmuckläden auf der Ponte Vecchio in Florenz und auch in der glitzernden Passage in Glasgow (wahrscheinlich ungefähr zur gleichen Zeit eröffnet). Im ersten Stock wandelten wir von einem Designer-Laden zum nächsten, fanden dann aber auch wieder Petersburger Modeläden sowie eine ganze “Batterie“ an Pelzläden. Außergewöhnlich geschickt geschnittene Nerzmäntel, aber auch Persianermäntel, konnte ich bewundern, aber natürlich nicht kaufen. Auch hier war alles sehr schön restauriert und erneuert. Der wunderbare Marmoraufgang - dunkelroter Marmor - wurde gerade geputzt. Das Foto ist nur ein sehr schwacher Abglanz von dem eleganten, nicht überladenen Aufgang. Hier trafen wir auch eine ganze Reihe an russischen Touristen bzw. Petersburgern, die noch Einkäufe für das bevorstehende russische Weihnachtsfest tätigten. An den Wänden fanden sich z.T. Fotos aus der sowjetischen Zeit, die sehr gut dokumentierten, dass auch in jener Epoche ein bisschen Luxus erlaubt war. Für mich waren vor allem die Verkäuferinnen und Kassiererinnen in ihren seidigen Arbeitskitteln interessant. An solche Verkäuferinnen konnte ich mich auch noch gut in den fünfziger Jahren erinnern. Heute nun gab es natürlich nicht mehr diese traditionelle Uniform. Aber meine Erinnerungsspuren aus “verlorener Zeit“ waren wiederbelebt worden. Nun wollte ich aber auch noch in das bekannte Singerhaus mit der markanten Kuppel besuchen. 1904 erbaut, diente es wohl tatsächlich dem Fabrikanten Singer, der es jedoch nach der Revolution 1917 aufgeben musste. Im weiteren Verlauf siedelten sich darin Verlage an. Heute ist es die größte Buchhandlung der Stadt. Auch unsere Suche nach deutschsprachigen Büchern war hier erfolgreich, wir kauften die Fantastischen Erzählungen von Iwan Turgenjew. Das Café im Haus war auch wieder eine sehr schöne Erfahrung; meine “tarte au citron“ und Reinhards Schokolade waren ein Gedicht … die Toilette, die Reinhard nach langem Suchen fand, weniger. Ich hatte dabei genug Zeit, eine junge Familie mit einer kleinen Tochter zu beobachten. Sie war besonders hübsch angezogen - mit Kleidchen, weißen Strümpfen und Lackschühchen. Aber bevor die Familie das Café verließ, wurde das Kind umgezogen. Kleidchen und Schühchen verschwanden, das Kind wurde in einen wintertauglichen Overall mit festen Schuhen gesteckt. Aha, so läuft das hier also. Ob ein Mädchen bei uns das so mitmachen würde? Ich wage es zu bezweifeln.  
Auf dem Rückweg zu unserem Hotel gingen wir noch in die nahegelegene wunderbare Markthalle, in der alle kulinarischen Wünsche erfüllt werden können: von Kaviar über eine überquellendes Angebot an Obst und Gemüse zu Käse und verführerischen Süßigkeiten reicht die Palette. Die russischen Käufer gehören gewiss auch nicht zu den Ärmsten - so wie auf unserem Markt am Karl-August-Platz in Berlin-Charlottenburg. Ein kleines Schälchen roten Kaviar, Mandarinen aus Abchasien und Brot aus Karelien waren die Schätze, die wir nach Hause trugen. Am späten Nachmittag hatten wir so einen kleinen, aber feinen Imbiss, der bis in den Abend reichen musste. Dann haben wir uns schnell zum Ausruhen hingelegt, denn um spätestens 18.00 mussten wir schon wieder los zum Mikhailovsky Theater. Im Vorfeld hatte Reinhard immer wieder das Gesicht verzogen, denn es gab nun mal “nur“ den Nussknacker in einer Inszenierung von Nacho Duato, über die ich aber schon viel Interessantes gelesen hatte. Vor dem Theater herrschte viel Trubel: unzählige Busse - offensichtlich aus den Vororten von St. Petersburg -, Touristenbusse, protzige Wagen hielten vor dem Theater. Das Menschenknäuel vor und im Theater schien fast unauflösbar und wir hatten Mühe, die richtige Zugangsreihe, die in das Theater hineinführt, zu finden. Aber nach einigem Fragen fanden wir alles. Wir waren in einer Art Loge untergebracht, zwar nicht in der ersten Reihe, aber doch so, dass wir einen guten Blick auf die Bühne hatten. Das Mikhailovsky Theater ist natürlich ein klassizistischer Bau, der Theatersaal “rotbeplüscht“ und mit prächtigen Kronleuchtern ausgestattet. Das Publikum war zum großen Teil sehr elegant gekleidet - insbesondere die Damen, die Herren weniger. Auch hier wurden wieder die eleganten Schuhe aus der Tüte gezogen und gegen die winterfesten Stiefel ausgetauscht. Wir bemerkten aber auch, dass z.B. die Besucher vor uns nun nicht gerade zu den Superreichen gehörten und sich wahrscheinlich die Karten zu Weihnachten geschenkt haben - so wie wir uns die ganze Reise. Um es kurz zu machen: die Aufführung war in jeder Hinsicht ein Augen- und Ohrenschmaus!! Die Tänzer waren ausgezeichnet, das Bühnenbild zurückhalten, originell und zugleich sehr romantisch. Der fehlende Schnee im Petersburger Winter wurde dem Paar - das junge Mädchen und der zum Leben erweckte Nußknacker - auf die Bühne gezaubert, so dass man gleich selbst daran glauben konnte. Das Orchester begleitete das Ganze sehr rücksichtsvoll. Nun ja, sie haben es sicher schon sehr oft aufgeführt, aber die Präzision und die Hingabe waren doch fühlbar. Auch Reinhard war sehr beglückt. In der Pause mussten wir natürlich in das Theaterrestaurant, das auch auf das Feinste herausgeputzt ist. Der Sekt floss in Strömen, na ja … nicht für uns, aber hier konnten wir schon einige ganz Superreiche ausfindig machen. Eine kleine Hungerattacke zwang mich doch dazu, mir Macarons zu bestellen. Nach gut russischer Art musste man erst bezahlen und dann mit dem Bon zum entsprechenden Buffet gehen. Aber es war doch vermessen zu glauben, dass ich jetzt eine kleine Auswahl an Macarons treffen könnte - die Bedienung amüsierte sich schon - lediglich zwei standen mir zu. Aber das reichte ja. Beglückt und beschwingt durch das schöne Erlebnis fuhren wir nach Hause, prägten uns noch den Blick auf den schön beleuchteten Theatervorplatz ein und nahmen dann wieder unsere U-Bahn-Linie Richtung Hotel. Mit einer Flasche Rotwein bestückt gingen wir nach Hause. Na ja, nach solch einem Abend kann man nicht gleich abschalten, also schalteten wir den Fernseher noch einmal an. Hier konnten wir auf einem Kanal eine Kabarettsendung sehen, die der Heute- Show im Zweiten sehr ähnlich war. Anhand der Fernsehausschnitte konnten wir ein bisschen erahnen, worum es ging. Auch Putin wurde zu unserem Erstaunen unter die Lupe genommen. Schließlich gab es innerhalb der Sendung sogar ein Interview mit Lawrow. Das fanden wir natürlich hoch spannend. Gerne hätten wir die russische Sprache in diesem Moment etwas besser beherrscht.  

​Der dritte Tag, der letzte des Jahres 2017, fing ganz gemütlich an. Nach dem Frühstück hatte ich beim Friseur des Hauses einen Termin gebucht. Ich wollte und sollte ja ganz schön sein. Es kam extra die junge Frau aus der Rezeption, um mit ihrem Englisch auszuhelfen, so dass der Friseur wusste, was zu tun ist. Mit besonders viel Liebe und Engagement hat er mir die Haare sehr schön frisiert. Anschließend machten wir uns auf den Weg zur größten Kathedrale in St. Petersburg. Reinhard war nach Mächtigem und Großem. Aber dieser Wunsch wurde ihm nicht erfüllt, denn in der Kathedrale waren schon so viele Besucher - so sagte man uns -, dass wir keinen Eintritt mehr bekamen. Auch o.k. - so gingen wir in das nahe gelegene beste Hotel von St. Petersburg, das Astoria. Von außen ist es sehr schlicht, aber innen entfaltet es seinen Charme im Jugendstil. Hier suchten wir uns ein nettes Plätzchen. Reinhard bekam ein weiteres Mal eine hervorragende Schokolade und ich trank, im Andenken an meinen Vater, einen Rémy Martin. Von hier aus konnten wir draußen die Touristen vorbeilaufen sehen und genossen drinnen die gediegene Stimmung. Na ja, zu Silvester musste das schon mal sein. Anschließend ging es weiter Richtung Newa. Zunächst musste das wunderbare Reiterstandbild Peters des Großen betrachtet werden. Das Außergewöhnliche ist, dass es nur auf den beiden Hinterläufen und dem Schwanz steht, und man es so davon galoppieren sieht. Schön war auch die winterliche Stimmung mit ein bisschen Schnee. Der breite Strom der Newa ist schon eindrucksvoll. Die schönen Gebäude auf dem jenseitigen Ufer bekommen auf diese Weise etwas Erhabenes. Auch hier trafen wir wieder auf viele russische Touristen. Da es sogar ein bisschen aufgeklart war, wurde es auch gleich kalt. Wir traten den Heimweg an, um uns im Hotel ein bisschen auszuruhen. Der Abend bzw. die Nacht sollte ja noch recht lang werden. Um die Zeit bis 23 Uhr - dann nämlich sollte erst die Party beginnen - zu überbrücken, schauten wir nochmals ins Fernsehen. Wieder gab es eine Kabarettsendung. Vorwiegend waren es Frauen und ein Mann, der Putin darstellte. Es war eine Persiflage auf die dreistündige Pressekonferenz, die Putin jedes Mal vor Jahresende abhält. Aus den Gesten konnten wir entnehmen, dass die Frauen dumme oder naïve Fragen stellten. Putin jedoch ging mit “großer Ernsthaftigkeit und Konzentration“ auf diese Fragen ein. Schade, dass wir dem Inhalt nicht folgen konnten. Auf jeden Fall empfanden wir es als sehr überraschend, dass man Putin so karikierte. Der Beginn der Silvesterfeier war schon gleich sehr lustig. Nicht ahnend, dass es im Haus zwei Veranstaltungen gab, sind wir zunächst in die falsche geraten. Obwohl man uns auf der Gästeliste nicht fand, bat man uns nach einigem Hin und Her ganz freundlich hinein. Wir durften uns zu trinken nehmen und auch die Leckereien vom Buffet kosten. Zunächst fand eine kleine Performance statt - für uns leider nicht verständlich; aber wir bemerkten, dass wir hier irgendwie in studentische Kreise hineingeraten waren. Das akzeptierten wir aber als völlig normal. Für uns war es sehr interessant zu sehen, dass hier offensichtlich eine ganz bestimmte Schicht vertreten war. Manche der Gäste waren ein bisschen kostümiert, andere ganz normal, aber doch mit Überlegung gekleidet. Ein junger Mann der uns schließlich fragte, ob wir vielleicht auf die Silvesterparty “Las Vegas“ gehen wollten, klärte das Missverständnis auf. Mir fiel dann auch wieder ein, dass ich ja sogar einen Tisch für uns gebucht hatte. Schließlich auf der richtigen Party gelandet, ging es dann auch gleich noch einmal mit dem Essen los. Abgesehen von den leckeren Salatschälchen war auf dem Tisch eine Art kleine Teppichstange mit daran aufgehängten Schinken- scheiben arrangiert. Alles war sehr liebevoll vorbereitet, die junge Bedienung eilte sogleich herbei und informierte uns auf Englisch, dass wir uns mit allen Wünschen an sie wenden könnten. Natürlich gab es Wein - man hätte aber auch harte Getränke bestellen können - später dann eine ganze Flasche Sekt und einen sehr leckeren Erdbeersaft. Nach den Vorspeisen wurde ein weiteres Zwischengericht und als Hauptspeise eine Lachsschnitte serviert. Alles wurde an einer Art Grillstation ganz frisch zubereitet. Der einzige kleine Nachteil war die Musik - Techno - manchmal ein bisschen laut. Am Nebentisch hatte eine größere Gruppe Platz genommen, die ganz freundlich zu uns hinüberschauten, bis dann eine Dame mittleren Alters mit uns auf Englisch Kontakt aufnahm. Um von vornherein keine Probleme mit dem vielen Essen zu bekommen, haben wir dann auch bald mit dem Tanzen begonnen. Sehr interessant wurde es dann noch einmal bei der Fernsehansprache Putins. Die meisten Gäste schauten sich das ganz entspannt, ohne außergewöhnliche Regungen an, oder sie achteten gar nicht darauf und aßen und tranken weiter. Es gab jedenfalls keine “ehrfürchtige“ Atmosphäre, was wir als sehr beruhigend empfanden. Nach den “zwölf Schlägen“ veranstalteten zwei Feuerschlucker auf dem Hof eine kleine Show, sehr hübsch anzuschauen und ganz ohne Knallerei. Schließlich haben wir es bis vier Uhr - tanzend - ganz gut ausgehalten.

Das Aufstehen am vierten Tag - 1. Januar 2018 - war etwas schwierig. Das Früh- stück schafften wir nicht mehr, aber mit einem Kaffee waren wir auch sehr zufrieden, war doch das Silvestermahl sehr üppig. Als wir die Gardinen wegzogen, war die Freude groß, denn es hatte geschneit. Eine feine Schneeschicht überzog zumindest die Dächer. Also beeilten wir uns doch ein bisschen, um noch etwas von der weißen Pracht mitzubekommen. Unser Weg führte uns entlang der Fontanka (ein Kanal) zum Fabergé-Museum. Dort hätte man sehr schönes Porzellan und das berühmte Fabergé-Ei bewundern können. Aber verständlicherweise waren alle Museen am Neujahrstag geschlossen. So wanderten wir weiter zum Russischen Staatszirkus und von dort aus zu dem Theaterplatz mit dem Mikhailovsky Theater. Alles sah unter der weißen Decke noch prächtiger aus - so wie man es sich eben für den Winter in St. Petersburg vorstellt. Ein kleines Gespräch mit zwei jungen Chinesinnen, die eigentlich auch in ein Museum gehen wollten, brachte noch einmal eine nette Abwechslung. Die Bluterlöserkirche, die man links im Hintergrund schemenhaft erkennen kann, war wohl geöffnet. Aber wir hatten keine Lust, jetzt in eine tiefreligiöse Atmosphäre einzutauchen. Unser Weg führte uns zurück zum Newski-Prospekt, denn wir hatten nun doch ein bisschen Hunger. Dort suchten wir uns eines der netten Cafés; etwas zu Trinken und ein kleines Kuchenstück machten uns glücklich.

Auf dem Heimweg interessierte mich noch die Kirche, die sich ganz in der Nähe unseres Hotels befand. Sie war gerade restauriert worden; der Innenraum war heimelig warm. Ja, das war nun unser letzter Tag in St. Petersburg. Die Koffer mussten gepackt werden, denn am nächsten Morgen ging es sehr früh - gegen 7.30 Uhr - zum Flughafen. Auf jeden Fall waren wir sehr glücklich, noch am letzten Tag ein bisschen “St. Petersburg im Schnee“ erlebt zu haben. So rundete sich unser Wintermärchen ab.
Die Fahrt mit dem Taxi zum Flughafen am fünften Tag verlief ohne Probleme. Wir fuhren den langen Moskowskij-Prospekt mit seinen riesigen Gebäuden - alle wunderbar geschmückt - entlang. Auch hier waren wir wieder erstaunt, wie großstädtisch sich St. Petersburg präsentierte. Unser Flugzeug macht sich ganz pünktlich auf den Weg, gegen 11 Uhr landeten wir in Berlin Schönefeld - unserem “Pinkelflughafen“. Den langen Weg zur S-Bahn-Station schafften wir auch noch und fanden sogar den richtigen Zug nach einigem Hin und Her. Beglückt und voller Impressionen landeten wir wieder in unserer Wohnung.

 Schlussbetrachtung  

Ich muss noch einige Überlegungen anhängen, die mir während des Aufenthalts immer wieder durch den Kopf gingen:
Als kritische Beobachterin der Russlandberichterstattung hatte ich von Anfang an alle “Aufnahmeantennen“ ausgefahren, um die Situation des Landes bzw. dieser Stadt zu erspüren. Mehr ist ja nicht möglich, wenn man die Sprache des Landes nicht spricht und zu wenig Zeit hat, um sich mit den Menschen intensiv unterhalten zu können. Zusätzlich aufmerksam war ich durch den vorherigen Hinweis auf die Tatsache, dass Russland doch sehr rückwärtsgewandt sei. Andererseits war ich bereits vor Reisebeginn von dem Interesse des Hotels sowie des Theaters überrascht, uns einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Klar, diese Institutionen wollen an uns Touristen Geld verdienen, aber die Art und Weise fand ich doch angenehm, ich hatte nicht unbedingt das Gefühl etwas aufgeschwatzt zu bekommen. Bei unserer Ankunft im Flughafen bekamen wir sofort freundlich mitgeteilt, wo sich der Flughafenbus befindet. Die Tickets für den Bus mussten wir nicht vorher umständlich an einem Automaten ziehen, sondern wir konnten im Bus bei der netten Schaffnerin bezahlen, die uns ihren Platz für unser Gepäck überließ. So ging es weiter. Die jungen Russen, die uns mit ihrem Smartphone bei der Hotelsuche halfen, machten auf uns einen sehr offenen und höflichen Eindruck - also kein Unterschied zu jungen Menschen in westlichen Metropolen. Dieser Eindruck setzte sich auch beim Empfang im Hotel fort.  

Als sehr angenehm empfand ich, dass es in allen Metrostationen nicht nur Verkaufsstellen für die Tickets gab, sondern auch überall an den Metro- Eingängen Polizisten positioniert waren, die jedoch - anders als in Paris - nicht schwer bewaffnet waren. Natürlich gab es weder in den Stationen noch in den Zügen die bei uns üblichen Graffitis oder sonstige Verschmutzungen. Ständig sah man Reinigungspersonal, das für Sauberkeit sorgte. Für die Sicherheit auf den außergewöhnlich langen Rolltreppen kamen weiterhin die Frauen auf, die in kleinen Aufsichtshäuschen den Strom der Reisenden beobachteten. Überall stehen mindestens drei Rolltreppen zur Verfügung, damit - bei einer Panne - auf jeden Fall zwei in Funktion sind. Mir sind immer noch die hämischen Äußerungen in Erinnerung, in denen gesagt wird, dass Lenin bzw. Stalin zwar Unmengen an Geld für diese repräsentativen U-Bahnstationen ausgegeben, jedoch nichts für den Wohnungsbau getan hätten. Das mag sogar stimmen, aber heute hat man ein nach wie vor gut funktionierendes U-Bahnnetz mit ausgesprochen ästhetischen Bahnhöfen, über die man sich nur freuen kann. Für die damalige Zeit war es ein Prestigeobjekt, man wollte beweisen, dass man genauso wie in anderen Metropolen Verkehrsmittel für die Massen und dazu noch ästhetisch schön errichten kann.
Weiterhin fielen mir im Stadtbild die vielen kleinen Läden sowie die ausgesprochen einladenden Cafés auf. Die Kaffeehauskultur ist nach wie vor lebendig. Irgendwelche anonymen Backketten sowie auch Mc Donalds fehlten zum Glück im Stadtbild. In allen Läden, in die wir mal hineingeschnuppert haben, begegnete man uns mit großer Freundlichkeit und Offenheit, auch wenn wir nichts kauften. Ich hatte nirgends das Gefühl, dass ich mich irgendwelchen ungeschriebenen Gesetzen unterzuordnen hätte - wie es aus Vorurteilen häufig abgeleitet wird. In modischer Hinsicht war man auf jeden Fall auf der Höhe der Zeit. Natürlich fand man hier alle internationalen Marken, besonders in dem großen Einkaufszentrum. Das war auch nicht anders zu erwarten, denn es gibt natürlich viele russische zahlungskräftige Kunden. Aber auch russische Modeläden fielen mir durch ihren besonderen, etwas romantischen Stil auf, die in ihrer Qualität jedoch keineswegs hinterherhinkten. Besonders beeindruckt war ich von den vielen Juwelierständen im Gostinyj Dwor, dem zweistöckigen Kaufhaus. Hier stellte man besonders geschmackvolle Schmuckstücke aus, die in ihrem Design überhaupt nicht übertrieben waren und den Stein in seinem Wert wirklich zur Geltung brachten. Die vielen aufgeputzten Brilliantenringe, die ich in Glasgow oder Florenz gesehen hatte, gab es hier einfach nicht. Auch ein Beweis für Qualität! In diesem Kaufhaus gab es aber auch Abteilungen, in denen die normalen Russen - also nicht unbedingt Touristen - einkauften. Hier traf man auf liebevolle, ein bisschen an Babuschkas erinnernde Verkäuferinnen, die ebenfalls freundlich ihre Waren anboten. Überall war die Qualität - z.B. auch bei Tischwaren - wirklich ausgezeichnet. Na ja, wir waren eben in dem KADEWE von St. Petersburg.  

In der U-Bahn trafen wir auf Menschen aus allen Bevölkerungsschichten, manche sahen abgehärmt und traurig aus, andere dynamisch, viele schauten - wie bei uns - auf ihr Smartphone. Öfter wurden wir auch mal angesprochen, wenn man etwas dicht gedrängt auf die nächste U-Bahn wartete, die in genau so schnellen Abständen wie bei uns oder in Paris kam. Zu keiner Zeit habe ich mich fremd bzw. befremdet gefühlt, sondern eher so als ob ich schon längere Zeit hier leben würde.  

Der Besuch bei der “falschen“ Silvesterparty war für uns so interessant, weil wir hier auf intellektuelle junge Russen trafen, die in ihrem Verhalten, ihrer Kleidung auch ohne weiteres auf eine Party in Berlin passen würden. Schade, dass wir dann zu unserer richtigen Party gehen mussten. Hier hätten wir vielleicht tatsächlich die Möglichkeit gehabt, mit einigen auf Englisch zu kommunizieren. Auf der “Las Vegas“- Party dagegen freuten wir uns über die Ausgelassenheit der Gäste. Ich habe auch ein lesbisches Paar beobachtet, die nun zwar keine Zärtlichkeiten austauschten, aus ihrem Zusammensein aber auch kein Hehl machten. Bei einem anderen Paar war der Mann zwar in die Frau verliebt, sie jedoch nur in ihr Abbild auf dem Handy - tanzend oder essend nahm sie sich immer wieder auf. Also auch hier kein Unterschied zu unserer (Un-)Kultur.
An allen Ecken und Enden bemerkten wir dennoch, dass die Kultur - auch z.B. die Esskultur - einen ganz hohen Stellenwert hat. Wir bemerkten, dass es ganz viele Theater und Konzertsäle und natürlich unzählige Museen gibt, die wir in den vier Tagen gar nicht alle besuchen konnten. Der Ballettabend musste daher repräsentativ für alles andere sein. Interessant war hierbei, dass dieses Ballett - von Nacho Duate - inszeniert, hier in Petersburg begeisterte Anhänger hatte, während die Ur-Aufführung in der Berliner Oper fast zum Skandal geriet, weil die Inszenierung etwas moderner als die bisher gewohnte war. Nach einer sehr modernen Ballettaufführung in Berlin über das Leben von Ninskij, von einem Stuttgarter Ballett inszeniert, erfuhren wir, dass auch dieses Ballett einen sehr großen Erfolg in St. Petersburg hatte, obwohl diese Aufführung nun überhaupt nicht den klassischen Vorstellungen entspricht und die homosexuellen Neigungen des großen Ballettinterpreten zum Ausdruck bringt. Alles dies klingt nicht sehr nach konservativen Einstellungen des Petersburger Publikums, sondern beweist eher das Gegenteil.

Natürlich ist mir bewusst, dass die Vorstädte von St. Petersburg bestimmt nicht besonders prickelnd sind, dass gewiss der Unterschied zwischen Stadt und Land groß sein wird, und wir dort auf andere Menschen getroffen wären. Allerdings bestehen diese Unterschiede auch in Berlin im Verhältnis zum Umland oder in Paris im Verhältnis zu den banlieues.

Zwischendurch dachte ich manchmal, dass eigentlich St. Petersburg noch schöner sei als Paris … aber mein danach stattfindender Besuch in der Stadt an der Seine hat mich doch eines Besseren belehrt. Dieses Paris ist schon ein Juwel unter den europäischen Hauptstädten. Aber mir ist auch klar geworden, wie sehr diese europäischen Städte Ende des 19. / Beginn des 20. Jahrhundert miteinander konkurriert haben. Berlin hat sich leider aufgrund des Zweiten Weltkriegs und seiner Folgen von selbst aus dem Rennen genommen und tut es leider noch heute, wenn man sich die gesichtslosen Bauten am Alexanderplatz anschaut, die die Sünden der DDR-Architektur eigentlich nur verschlimmbessern.

Das Fazit aus all diesen Gedankengängen ist, dass wir in Bezug auf die Russlandberichterstattung leider nach wie vor einer ungeheuren Einseitigkeit ausgesetzt sind, und wir sehr große Fehler machen, indem wir der russischen Bevölkerung und ihren Leistungen und Errungenschaften die Anerkennung vorenthalten, die sie eigentlich verdient hat.   

Ein vollständig aus Holz gefertigter Wagen,                        der früher noch mit Fell und Decken bespannt war.

Ein wunderbares Wandgemälde, das an den Teppich von Bayeux erinnert.

Ein besonders schöner Fußboden im Museum der Eremitage

Hier das Aufsichtshäuschen, in der die Angestellten die Rolltreppen beaufsichtigen, damit es nicht zum Unfall kommt.

 Eine sehr prunkvolle U-Bahnstation

Die schönen Kronleuchter des besten Feinkostladens auf dem Newskij-Prospekt.

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    Autor

    Simone Lück-Hildebrandt,
    Reinhard Hildebrandt

    Archive

    März 2018
    Juli 2016
    Februar 2016

    Textliste

    1. Bericht über eine Reise in die Ukraine
    2. Reisebericht aus dem Oman

    3. Unsere Reise nach Edingburgh                                4. Reisebericht St. Petersburg zum Jahreswechsel vom 28.12 bis 02.01 2018 

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